Durch Fans bedroht?

Nach den Vorfällen in Mönchengladbach (und Duisburg) hat der Deutsche Fußballbund kurz nach dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt die Strafen verkündet, die nun auf den FC zukommen werden. Am vergangenen Samstag drückten wir unseren Unmut zu diesen Strafmaßnahmen per Spruchbändern aus. 

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Teilausschluss? 

In den kommenden drei Heimspielen müssen die beiden mittleren Stehplatzblöcke der Südkurve geschlossen bleiben. Damit verlieren auch Teile unseres Fanclubs ihren Standort im Stadion. Sie werden ausgesperrt ohne sich in Mönchengladbach (oder Duisburg) irgendetwas zu schulden haben kommen lassen. 

Fahnenverbote? 

Zu den Auflagen des DFB gehört auch, dass bei den verbleibenden Auswärtsspielen des 1. FC Köln nicht nur ausschließlich personalisierte Tickets verkauft werden dürfen, was zu weites gehend leeren Gästeblocken führen dürfte, sondern auch nahezu alle Ausdrucksmittel einer bunten, lauten, aktiven Fanszene verboten werden. Nicht einmal Zaunfahnen dürfen aufgehangen werden. Dabei führt ein solches Verbot, wie in der Vergangenheit mehrfach erlebt, nicht dazu, dass etwa Pyrotechnik nicht verwendet werden könnte. Und das Fehlen von Zaunfahnen sorgt auch nicht dafür, dass ein Platzsturm nicht mehr möglich sei. Die Sinnhaftigkeit einer solchen Maßnahme erschließt sich nicht.

Mehr Drehkreuze? 

Endgültig absurd wird es, wenn der 1. FC Köln nun mehr Drehkreuze und Vereinzelungsmaßnahmen in Müngersdorf installieren muss, weil ich Mönchengladbach(!) ein Großteil der Fans nicht kontrolliert wurde. Unmittelbar vor dem Verkünden der Strafen konnte ein Blocksturm der Fans von Eintracht Frankfurt (sicher keine Kinder von Traurigkeit) verhindert werden. Seit dem Abstieg im Jahr 2012 ist in der Südkurve nichts mehr vorgefallen, die ganze Saison ist im Gästeblock nicht einmal Pyro gezündet worden. Wieso jetzt ausgerechnet hier etwas gemacht werden muss, erschließt sich wohl nur, wenn man in der DFB-Zentrale in Frankfurt etwas beschließt, ohne sich die Gegebenheiten vor Ort auch nur einmal angesehen zu haben. 

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Durch Fans bedroht? 

Blickt man auf die Strafen, die der DFB dem 1. FC Köln und vor allem dessen Anhängerschaft aufgebrummt hat, so bleibt der Eindruck, dass man sich seitens des Verbands durch Fans dieses Sports bedroht fühlt. Und es scheint beim DFB offenbar kein Bewußtsein dafür zu geben, dass es neben angeblich gewaltlüsternden Ultras und stumpf konsumierenden Kunden, ein breites Spektrum an Fans gibt, die den Sport wie ihren Verein lieben und dies durch kreative, bisweilen auch kritische, Auseinandersetzung im Stadion teilen wollen. 
Wir sind solche Fans und offensichtlich fühlt sich der DFB durch uns bedroht.

Definitionsmacht Colonia, 23.03.2015

 

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